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14. internationale
Starnberger Management-Tage
Ein kurzer Rückblick auf den
25. und 26. Oktober 2018
Einfacher und schneller werden
Die Erneuerung der DNA von B2B-Unternehmen

Im Mittelpunkt standen die Fragen:

  • Was sind die wichtigsten Stellhebel, um einfacher und schneller zu werden?

  • Welche Unternehmen sind die Vorreiter für radikales Vereinfachen und Beschleunigen?

  • Sind wir uns bewusst, dass das Vereinfachen von Unternehmen nur durch permanentes Vorleben der Schlüsselspieler gelingt?

  • Wie führt man mit Tempo in digitalisierten Zeiten?

  • Wie einfach ist es, einfacher zu werden?

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Der Gastgeber Werner Seidenschwarz fühlte sich von Beginn an rundum wohl mit seinen Gästen, hat er mit seinem Team doch mit nahezu allen Referenten schon in Projekten und Führungskräftekreisen der Seidenschwarz & Comp. zusammengearbeitet. Entsprechend unbekümmert und unbefangen erzählte er in seinen Geschichten von vielen unnatürlichen Komplexitäten einerseits und vielen Erfolgsbeispielen andererseits – mit klarer Schwerpunktsetzung auf letzteren.

War vor zwei Jahren eine „Same Day Delivery“ von einem Distributor zum Hersteller noch ein Begeisterungsmerkmal, muss es heute schon die termintreue nächtliche Anlieferung in den Lieferwagen des Kunden vor Ort sein – natürlich systemgerecht einsortiert.

„Einfachheit ist kein Einzelrennen. Das sind 10 Rennserien hintereinander. Es ist gar nicht so einfach, sich die Brilliant Basics zu erarbeiten.“ Power Point-Schlachten, E-Mail-Fluten und Sitzungsmarathons mit zu großen Gruppen helfen dabei nicht. Aber ein intelligentes Nutzen von Messenger-Diensten („ohne Formalia“), E-Mail („eine E-Mail sollte ich direkt vollumfänglich beantworten können“), Telefon („wenn es die Beantwortungsmöglichkeit einer E-Mail übersteigt“) und Meetings („für komplexere Mehrpersonenentscheidungen“) erlaubt zumindest in der Basiskommunikation eine wesentliche Reduktion.

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Führungskräfte müssen genau das vorleben. Dazu stellte Werner Seidenschwarz diesmal vorrangig Beispiele aus seiner Arbeit mit dem Leading Sales-Kreis der Seidenschwarz & Comp. in den Vordergrund: Unternehmen, die in Europa die Speerspitze erfolgreichen B2B-Vertriebs verkörpern.

Denn der erfolgreiche Vertrieb hat gar nicht die Möglichkeit, kompliziert zu werden. Der Kunde muss ihn verstehen. In einer Stunde Vertriebsgespräch lassen sich maximal zwei wichtige Themen unterbringen. Wenn der Kunde uns nicht versteht, werden wir ihn nicht erreichen. Und Kunden haben heute keine Zeit mehr. Es muss unkompliziert und schnell gehen. Aber genießt der Vertrieb in einem produzierenden Unternehmen – wie auch die Einfachheit – genug Wertschätzung?

Und wie kann man diese Schnelligkeit und die dazugehörige Einfachheit lernen?

„Ich hatte keine Zeit, einen kurzen Brief zu schreiben.“ So lautet eines der am meisten von Werner Seidenschwarz gewählten Zitate. Einfachheit kostet Zeit, Beharrlichkeit und Ausdauer. Und genau das beweisen die zur Veranstaltung eingeladenen Gäste mit ihren Erfolgsgeschichten jeden Tag. Deshalb war es eine pure Freude für Werner Seidenschwarz, seine exzellenten Gäste durch die Veranstaltung führen zu dürfen.

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Zuerst startete Michael Sen, seit 2017 Mitglied des Vorstands der Siemens AG. Er konnte die Teilnehmer schon sehr früh davon überzeugen, warum er mit den Worten angekündigt wurde: „Es gibt wirklich wenige auf der Welt, die so gut mit Investoren und Eigentümern umgehen können und auch die Kapitalmarktkommunikation so gut beherrschen, wie Michael Sen.“

Healthineers, von ihm beim IPO betreut, ist ein erfolgreiches Beispiel, wie Siemens aus seinem Konglomerat der Zukunft heraus weitere Global Champions entwickeln möchte.

Und Michael Sen selbst ist ein exzellentes Beispiel für das von Werner Seidenschwarz propagierte Führungskonzept des Substantial Leadership: Er hat aus seiner eigenen Laufbahn heraus eine Tiefenkenntnis im Healthcare-Sektor, er kennt den Kapitalmarkt, die Wettbewerber und die Produkte - und natürlich das interne Umfeld. Deshalb kann er zu allen Stakeholdern hin den „Runway for Growth" glaubwürdig kommunizieren und führen.

Dass dabei bei den Healthineers die Biologie und IT sowie die Digitalisierung die großen Themen der Entwicklung sein werden, vermittelte er anhand einer Vielzahl von Beispielen.

Deshalb wurde es eine Art Heimspiel für Michael Sen vor den Toren Münchens: gebannte Zuhörer und eine kurzweilige Diskussion aus der Aktualität des Themas heraus.

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Im Anschluss daran entzündete Dr. Hans J. Langer, Gründer (1989) und seitdem CEO und Chairman der EOS GROUP, ein unternehmerisches Feuer im Zuhörerkreis. So ansteckend, wie ein Technologiepionier nur sein kann.

Er skizzierte mit seinem Thema des Additive Manufacturing einen Weg zur radikalen Vereinfachung von Design und Produktion, angereichert mit Beispielen, Zahlen, Daten und Fakten. Damit gerät sogar die „klassische“ digitale Fabrik unter Druck, löst man sich im Additive Manufacturing doch vom geometrischen Denken hin zu bionischem Design und Produktion.

Um den Anwenderunternehmen diesen fundamentalen Wandel zu ermöglichen, hat sich Hans Langer auch den großen Schritten der Veränderung zugewandt. Er bietet seinen Kunden an, nicht nur Maschinen von der EOS geliefert zu bekommen – er kann ihnen auch ganze Fabriken bauen. Radikale Einfachheit.

Die EOS-Experten des Additive Manufacturing und die Target Costing-Experten der Seidenschwarz & Comp. haben dafür jetzt ein gemeinsames Programm aufgesetzt.

Damit wird den Anwendern das Ausschöpfen des Nutzens und der Übergang zu den mit Additive Manufacturing angereicherten und digitalisierten Geschäftsmodellen einfach rechenbar gemacht.

EOS und Seidenschwarz werden dies interessierten Unternehmen 2019 bei ausgewählten Regionalveranstaltungen vorstellen und ihnen damit die Möglichkeit einer nutzenbasierten und rechenbaren Transformationsstrategie bieten.

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Ebenso herzlich wurde Klaus Göldenbot, seit 2017 CEO von Nisbets Plc. in Bristol, bei der Veranstaltung empfangen.

Er ist seit vielen Jahren ein Pionier, der es versteht, Unternehmen zu vereinfachen, zu digitalisieren und dabei dessen Human Touch nicht nur zu erhalten, sondern diesen bewusst auszubauen und als Differenzierungsfaktor zu nutzen.

Den von ihm geführten Unternehmen gelingt es deshalb wiederkehrend in besonderem Maße, eine emotionale Kundenbeziehung mit operativer Exzellenz zu verknüpfen. Das Ergebnis ist eine außergewöhnliche Kundenvertrautheit.

 

Klaus Göldenbots Kernfrage lautet immer: Ist das für den Kunden einfach … und bequem? Der digitale Vertriebskanal wird in den nächsten Jahren wesentlich zum Wachstum beitragen.

Genauso wie man ein Kundengespräch außergewöhnlich gewinnend führen kann, ist dies auch im digitalen Umfeld möglich. Wie man ein Unternehmen dahin führt, hat Klaus Göldenbot schon bei Würth und bei RS Components äußerst erfolgreich bewiesen.

Bei den Starnberger Management Tagen schilderte er nun den Aufbruch von Nisbets in diese neuen Welten. 

 

Für ihn persönlich begann es bei seinem Einstieg ins neue Unternehmen aber – sehr klassisch - damit, dass er in den ersten Wochen bei seinen Anwendern in professionellen Küchen mitgearbeitet hat.

Er begann seine Kunden gut zu verstehen. Und er konnte seinen Kunden gleichzeitig vermitteln, wie sie ihren Berufsalltag digitalisiert vereinfachen können und damit mehr Zeit für ihr Kerngeschäft, das Kochen, bekommen.

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„Ja, das stimmt wahrlich. Der Kunde mag es, wenn es einfach ist!“ Das unterstrich der nächste Referent mit außergewöhnlicher Erfahrung in einem komplexen B2B-Umfeld.

Die technische Transformation hin zu einfacheren Welten erscheint Hans Sondermann, Geschäftsführer Vertrieb bei Rittal, dabei fast als der einfachste Teil beim Vereinfachen und Digitalisieren.

 „Auf den Kunden muss man eingehen. Die Komplexitätsanforderung der Kunden kann man nicht reduzieren. Aber deren Umsetzung kann man dann sehr wohl vereinfachen.“

Rittal hat begonnen, seine gesamte Wertkette zu digitalisieren. In ihrem Innovationszentrum zeigen sie dies explizit, anfassbar und beeindruckend. Doch Rittal wäre seinen unternehmerischen Wurzeln nicht treu, würde es neben seinem zunehmend Hardware und Software integrierenden Lösungsgeschäft nicht auch erfolgreich in ganz neue Gefilde vorstoßen.

So besitzt das Unternehmen in der Zwischenzeit das wohl größte und grünste Rechenzentrum Europas in Norwegen.

Und könnte schneller wachsen als Lieferanten das Rechenzentrum beliefern können. Wachsen, integrieren und diversifizieren, das ist Unternehmergeist pur!

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Mit Amazon gesellte sich abschließend ein Unternehmen in den Kreis der Referenten, das nahezu mit allen anderen Referenten und Teilnehmern in Konkurrenz steht!

Klaus Bürg, Managing Director der Amazon Web Services, schilderte bei den Starnberger Management Tagen aber nicht nur, wie erfolgreich Amazon mit seinen Cloud-Aktivitäten und seinen Web Services heute ist („wir sind im Hause diejenigen, die das Geld verdienen“).

Er erzählte auch viel davon, wie anders ein Unternehmen wie Amazon tickt und geführt wird. „Ein Unternehmen muss immer „Day One“ sein. Wir arbeiten bei Sitzungen ohne PowerPoint. Wer ein Thema aufbringen möchte, muss es vorher im Fließtext formulieren, so dass jeder vorbereitet in die Sitzung gehen kann, weil er diese Ausarbeitung dann auch ein paar Tage vorher bekommt.“

Und: „Wir arbeiten nur mit kleinen Teams.“ Mit seiner ganzen Erfahrung bei Microsoft und jetzt bei Amazon verkörperte er das „New Normal“ eines Managers im zunehmend digitalisierten Zeitalter.

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Richard Hausmann, CEO des schwedischen Medizintechnikunternehmens Elekta, wurde an diesem Abend aber zu anderen Themen befragt.

Er war in Europa und China bei Siemens, in den USA bei General Electric und nun in Schweden bei Elekta in Top-Führungspositionen beheimatet.

Er plauderte dabei über viele berufliche und private Erlebnisse, wie man die verschiedenen Erdteile bezüglich Einfachheit und Schnelligkeit erlebt.

An seiner heutigen Heimat Schweden bewundert er insbesondere die Offenheit für neue und innovative Themen. Gleichzeitig fremdelt er als Deutscher ab und zu etwas mit der eher geringen Entscheidungsfreude und Vorwärtsgewandtheit in den Unternehmen.

Aber deswegen hat er die Aufgabe angenommen, mit neuen Impulsen das Unternehmen mit neuer Einfachheit und Schnelligkeit in ein verstärktes Wachstum in einem nahezu duopolistischen Markt über die Welt hinweg zu führen.

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Darüber hinaus diskutierte Werner Seidenschwarz in der in entspannter Atmosphäre stattfindenden Abendrunde mit der hochengagierten Prinzessin Auguste von Bayern, Ururenkelin des letzten Königs im Freistaat und eine renommierte Vogelforscherin.

Eine ihrer aktuell größten Aufgaben ist die  Schirmherrschaft des Großprojekts BIOTOPIA. Dabei soll das heute im Münchner Schloss Nymphenburg beheimatete Naturkundemuseum zu einer Landschaft weiterentwickelt werden, in der Erwachsene und Kinder Spaß daran gewinnen sollen, sich mit den Lebenswissenschaften vertraut zu machen.

Gerade zu Unternehmen wie Siemens Healthineers und Elekta konnte Auguste von Bayern deshalb auch direkte Kontaktpunkte herstellen.

Am späten Abend durfte dann noch Thorsten Havener ran. Als Experte für Körpersprache, Mentalstrategie und Enter-tainer band er jede Menge Teilnehmer in sein Programm ein und verdeutlichte, mit wie wenig Körper man so viel sagen kann.

Möchte man die Veranstaltung einfach und prägnant zusammenfassen, dann darf man das eingangs von Werner Seidenschwarz genannte Zitat aufgreifen und in eine logische Schlussfolgerung bringen: Alle erfolgreichen Spieler hatten die Zeit, einen kurzen Brief zu schreiben :)

 

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Auf dass die Teilnehmer auch dieses Jahr wieder drei gute Ideen von der Veranstaltung mit nach Hause nehmen konnten, die sie auch direkt in die Umsetzung bringen können!

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